Kopfzeile

close

Kontakt

Forchstrasse 145
Postfach 331
8132 Egg

Öffnungszeiten

Mo: 08.30 - 12.00 und 14.00 - 18.00 Uhr
Di: 08.30 - 12.00 Uhr
Mi: 08.30 - 12.00 und 14.00 - 16.30 Uhr
Do: 08.30 - 12.00 Uhr
Fr: 07.00 - 14.00 Uhr

Inhalt

Gemeinderat Egg spricht sich dezidiert gegen die neue Deponie Erzacher aus

18. März 2025
Die derzeit laufende Revision des kantonalen Richtplans sieht den neuen Deponiestandort Erzacher auf dem Gemeindegebiet von Egg vor. Der Gemeinderat wehrt sich im Rahmen der Vernehmlassung gegen diesen neuen Richtplaneintrag und fordert dessen Streichung. Die Gemeinde Egg leistet unter anderem mit der Deponie Chrüzlen bereits seit Jahren einen grossen Beitrag zur Abfallbewirtschaftung für den gesamten Kanton.

In der kantonalen Gesamtschau Deponien wurden 23 zusätzliche Deponiestandorte ermittelt, die den Deponiebedarf bis 2060 sicherstellen sollen. Es werden bedeutend mehr Standorte festgelegt als rechnerisch in der Langfristplanung bis 2060 überhaupt notwendig sind. Die nachfolgende Aufzählung zeigt die neuen und die bereits im Richtplan bezeichneten Deponiestandorte auf Gemeindegebiet Egg:

  • Büelholz (Egg) / Richtplaneintrag bestehend
  • Chrüzlen (Egg, Oetwil a.S.) / Richtplaneintrag bestehend und in Betrieb
  • Leerüti (Egg, Gossau) / Richtplaneintrag bestehend
  • Erzacher (Egg, Oetwil a.S.) / Richtplaneintrag neu

Mit der vorliegenden Richtplanrevision soll der Standort Erzacher aufgenommen werden. Neben den oben aufgeführten Deponien sind im Richtplan in der näheren Umgebung der Gemeinde Egg auch noch ein Deponiestandort im Tägernauer Holz (Grüningen, Gossau) sowie im Ruebacher (Stäfa, Oetwil a.S.) bezeichnet.

Der Richtplaneintrag hat den Charakter eines Inventars. Die darin eingetragenen Standorte können durch den Kanton aktiviert werden, wenn der Bedarf dazu ausgewiesen ist. Die Aktivierung der Standorte erfolgt auf der Basis der kantonalen Abfallplanung und ist somit nicht Gegenstand eines formellen Planungsverfahrens mit entsprechenden Mitwirkungsmöglichkeiten. Der Gemeinderat steht diesem Vorgehen kritisch gegenüber, zumal mit diesem Weg die Mitwirkung der betroffenen Gemeinden geschwächt wird.

Pro Region soll nur ein Standorttyp B in Betrieb sein. Maximal fünf Standorttypen C/D/E sollen bedarfsgerecht über den Kanton verteilt sein. Mit sechs Richtplaneinträgen (wovon 1 bestehend und 5 geplant) auf dem Gemeindegebiet beziehungsweise dessen unmittelbaren Umfeld ist die Gemeinde Egg unverhältnismässig von der Standortplanung betroffen. Der Gemeinderat lehnt dieses Vorgehen daher entschieden ab. Die Konzentration von Deponiestandorten auf dem Gemeindegebiet Egg beziehungsweise in unmittelbarer Nachbarschaft wird aus folgenden Gründen abgelehnt:

  • Die Gemeinde Egg leistet mit dem Gebiet Chrüzlen bereits einen grossen Beitrag zur Abfallbewirtschaftung. Die Konzentration verschiedener möglicher Deponien in Egg beziehungsweise den umliegenden Gemeinden wirkt sich negativ auf den Lebens- und Naturraum aus, führt zu Verkehrsemissionen und weiteren Störfaktoren, beeinträchtigt das Landschaftsbild und würde die Standortattraktivität der Gemeinde nachteilig beeinflussen. Die deutliche Zunahme des Verkehrsaufkommens durch den Transport von Material zur Deponie führt überdies zu zusätzlichen Belastungen der Infrastrukturen. Auch wirtschaftliche Nachteile sind zu befürchten, da der Wert von Immobilien sinken und die Attraktivität des Dorfes als Wohnstandort beeinträchtigt werden.
     
  • Die Festlegung des Standorts "Erzacher" wirkt sich negativ auf das Landschaftsbild und den Naherholungsraum aus. Die Erschliessung wird als problematisch beurteilt. Der Standort "Erzacher" ist demnach aus dem Richtplan zu streichen.
     
  • Andernfalls ist der Standort Büelholz aus dem Richtplan zu streichen. Dieses Gebiet stellt für die Egger Bevölkerung ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet dar. Für viele Einwohnerinnen und Einwohner von Egg führt der tägliche Spaziergang ins Büelholz, welches in Anbetracht der Nähe zu den Wohnbauten auch für Kinder einen beliebten Aufenthalts- und Spielort darstellt. Eine Deponie würde diesen wichtigen Naherholungsraum zerstören und für die Bevölkerung unbrauchbar machen. Die Zufahrt zur geplanten Deponie führt zu einem Teil über die Forch-Hochleistungsstrasse. Der grosse Zubringerverkehr aus dem Gebiet des rechten Zürichseeufers würde jedoch mitten durch das bereits heute erheblich unter dem Durchgangsverkehr leidende Dorfzentrum von Egg führen. Von Uster her ist eine starke Zunahme des Schwerverkehrs auf der schmalen, kurvigen Rällikerstrasse zu erwarten. Die zu erwartende Zunahme des Zubringerverkehrs bringt der Egger Bevölkerung und der Region eine erhebliche Mehrbelastung an Lärm- und Geruchsimmissionen.
     
  • Mit der Konzentration der Deponiestandorte hätte die Bevölkerung von Egg nicht nur unter erheblichem Mehrverkehr und empfindlicher Schädigung des Naherholungsgebiets zu leiden, die Gemeinde hätte auch mit ganz erheblichen Imageproblemen zu kämpfen. Daher wird die Festsetzung dieser Deponiestandorte sachlich als unnötig und angesichts der bereits bestehenden Anlagen in der Region auch politisch als unakzeptabel erachtet.
     

Im Rahmen der Vernehmlassung zur Revision des Kantonalen Richtplans wird daher beantragt, den Deponiestandort "Erzacher" aus dem Richtplan zu streichen. Allgemein ist den Gemeinden in der Deponieplanung und in der Aktivierung einzelner Standorte mehr Mitspracherecht zu gewährleisten. Die Lasten sind gleichmässiger auf das gesamte Kantonsgebiet zu verteilen.

Gemeindehaus Egg von aussen

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren: